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Conscious Connected Breathing Erfahrungsbericht: Meine erste Breathwork Session

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Breathwork Frau im Frühling

Mein ganz persönlicher Conscious Connected Breathing Erfahrungsbericht: Wie Breathwork mich Ende 2021 während eines persönlichen emotionalen Tiefpunktes erreicht hat, was in meiner allerersten Breathwork Session passiert ist – und was das alles mit Tantra zu tun hat. Plus: wieso mir ausgerechnet Wut und Tränen geholfen haben mich frei, lebendig und mit allem verbunden zu fühlen

Alles begann… mit einer Krise

Breathwork hat mich gefunden, als ich gerade in einer schwierigen Phase steckte. Es war Ende 2021. Wir hatten Winter, Österreich war mal wieder im Lockdown und ich hatte gerade eine Mini-Krise im Business. Ein Launch, in den ich viel Zeit und Geld gesteckt hatte, war schiefgelaufen. Was mich in eine persönliche Sinnkrise und einen finanziellen Engpass brachte.

Außerdem hatte ich gerade wieder mit dem Dating begonnen. Meine bis dato längste Beziehung war ein paar Monate davor zu Ende gegangen. Ich dachte, ich hätte die Trennung ganz gut verarbeitet. Bis ich anfing mich wieder emotional auf jemanden einzulassen – und plötzlich all die mit der Trennung verbundene Wut und Trauer hochkamen, die ich scheinbar bis dahin nur verdrängt hatte…

Ich war an einem persönlichen emotionalen Tiefpunkt. Wenn am Morgen der Wecker klingelte, musste ich mich regelrecht zwingen, aufzustehen.

So auch am 08.12.2021. Als ich es endlich an den Schreibtisch geschafft hatte und mein E-Mail Postfach öffnete, das in dieser Zeit meist deprimierend leer war, fand ich eine Mail mit dem Betreff: „Freiheit, Lebendigkeit und Verbindung durch Breathwork“.

Tantra vs. Breathwork – der sneaky Weg, den Breathwork in mein Leben genommen hat

Freiheit, Lebendigkeit und Verbindung. Drei Worte, nach denen ich mich in dem Moment so sehr sehnte. Das brachte mich dazu, die E-Mail zu öffnen (aus Marketingsicht ein ausgezeichnet ausgewählter Newsletter Betreff 😉) Es war eine Einladung zu einer online Breathwork Gruppensession.

Eigentlich hatte ich den Newsletter mal abonniert, um bzgl. Tantra-Seminaren auf dem Laufenden gehalten zu werden (tja, was tut man nicht alles in den Endzügen einer Beziehung, um sie zu retten…). Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich für einen Breathwork Newsletter anzumelden. „Atemarbeit“ oder „Atemübungen“ – das waren Worte, die ich überhaupt nicht mochte. Meine Haltung: „Man kann es auch übertreiben mit der Selbstoptimierung… Ich werde ja wohl noch wissen, wie man richtig atmet“.

Ich wusste nicht, dass es bei einer Conscious Connected Breathwork Session gar nicht darum geht den Atem zu korrigieren. Sondern mit einer bestimmten Technik zu atmen, um eine ganz besondere körperliche, emotionale und spirituelle Erfahrung zu machen.

(Hätte mir mal jemand gesagt, dass man mit Breathwork psychedelische Erfahrungen machen kann, ganz ohne Substanzen – ich wäre sofort dabei gewesen 😂 Mehr darüber habe ich übrigens in der Podcastfolge „Breathwork: Bewusstseinserweiterung und Zugang zum Unterbewusstsein nur durch Atem“ erzählt)

Aber Freiheit, Lebendigkeit und Verbindung – das klang gut. Außerdem war ich verzweifelt. Richtig verzweifelt. Also, was hatte ich schon zu verlieren? Es waren ja auch nur zwei Stunden. Online. Ich musste nirgendwo hinfahren. Und wenn es ganz furchtbar wäre, könnte ich jederzeit den Laptop wieder zuklappen und so tun, als wäre mein Internet abgekratzt.

Also ließ ich mich drauf ein – und meldete mich für meine allererste Conscious Connected Breathwork Session an. Ich sollte es nicht bereuen…

Meine allererste Breathwork Session

Diese allererste Erfahrung mit Conscious Connected Breathwork haute mich völlig aus den Socken. Vielleicht war es, weil ich keinerlei Erwartungen hatte und völlig unvorbereitet, um nicht zu sagen naiv, hineinging.

Was ebenfalls essentiell war: Ich war zuhause, in meinen eigenen vier Wänden. In meinem Safe Space, wo mich niemand sehen konnte. So konnte ich mich wirklich gehen lassen während der Breathwork Session. Mich vollkommen darauf einlassen. Ohne mich ständig zu fragen, was denn die anderen gerade von mir denken … (Du wirst gleich noch besser verstehen, was ich meine …)

Die ersten 20 Minuten erklärte uns die Breathwork Lehrerin Meli von reConnect Prem die möglichen Auswirkungen. Ungefähr bei der Hälfte angekommen, platzte meine Mitbewohnerin ins Zimmer. Sie war alles andere als begeistert davon, mich im „Spiri Raum“ zu sehen, weil sie ihn in diesem Moment scheinbar auch nutzen wollte. Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen. Hätte ich vorher mit ihr absprechen sollen, dass ich heute auch mal in diesem Raum sein möchte?

Sie zog sich gleich wieder zurück, als sie sah, dass ich schon irgendwo mittendrin war. Trotzdem sollte diese kurze Störung den Rest meiner Erfahrung beeinflussen… (Das ist übrigens typisch für Breathwork: Das Leben schickt uns vor, nach oder – wie du siehst sogar während – der Sessions immer wieder Übungs-Gelegenheiten. Die uns triggern, aber auch helfen können unsere hinderlichen Muster zu erkennen und aufzulösen.)

Frau macht zuhause Breathwork
Conscious Connected Breathwork wird im Liegen, mit geschlossenen Augen, gemacht.

3, 2, 1 … atmen bitte!

Als es losging mit dem Atemteil, merkte ich zuerst körperlich, wie die Energie sich veränderte. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Meine Fingerspitzen begannen zu kribbeln, auf der Brust spürte ich einen Druck und meine Hände wurden taub – so, als seien mir „die Hände gebunden“.

Und dann brauch plötzlich eine unglaubliche Wut aus mir heraus. Wut auf meine Mitbewohnerin, dass sie so selbstverständlich davon ausging, dass der Raum (wie jeden Abend) frei war. Und sich nicht einmal dafür entschuldigt hatte, einfach so hereingeplatzt zu sein. Ich begann die Wut – so wie es uns die Breathwork Lehrerin empfohlen hatte – rauszulassen. Erst, indem ich nur vorsichtig auf den Boden stampfte. Als ich merkte, dass sich das gut anfühlte, traute ich mich etwas fester zu stampfen. Schließlich warf ich mich am Boden herum, boxte und biss in mein Kissen und trat gegen Wand und Boden. Es fühlte sich so gut an!

All die Wut, die sich jahrelang in mir aufgestaut hatte, kam plötzlich an die Oberfläche. Erst war es die Wut gegen meine Mitbewohnerin. Dann gegen meinen Exfreund. Und dann war ich plötzlich wieder ein Kind. Vor meinem inneren Auge flackerten die unterschiedlichsten Erinnerungen meiner Kindheit auf: Szenen, in denen mir jemand unrecht getan oder etwas mit mir gemacht hatte, was ich nicht wollte. Beim Spielen, in der Schule, in der Familie, beim Arzt, … All die Wut, ich in den Momenten nicht rauslassen durfte, weil mir gesagt wurde „ich solle mich nicht so aufführen“, traute sich jetzt nach oben.

Wut tut gut

Es war das erste Mal, dass ich überrascht feststellte: Wenn wir ein Gefühl unterdrücken, geht es nicht einfach weg. Wir speichern es im Körper. Und dort kann es jahrelang bleiben und unter der Oberfläche brodeln… Bis wir ihm ein Ventil geben, um rauszukommen. So wie ich an diesem Abend mit Breathwork.

Ich führte mich wie eine Irre auf. Ich boxte und schrie all die Wut, die ich in mir gespeichert hatte, raus. Und irgendwann war es vorbei. All die Wut war draußen. Und mir kamen die Tränen. Plötzlich spürte ich eine große Traurigkeit in mir. Traurigkeit darüber, dass ich diese Wut so lange in mir rumgetragen habe. Und Verzweiflung über die Ungerechtigkeit der Situationen, in denen die Wut entstanden ist.

Mit der Traurigkeit und Verzweiflung kam eine Erkenntnis: Meine Wut war gar nichts Schlechtes. Im Gegenteil: Meine Wut war in den meisten Situationen völlig gerechtfertigt. Und wichtig. Denn diese Wut zeigte mir, dass etwas nicht stimmte. Dass gerade jemand dabei war meine Grenzen zu überschreiten. Zum Beispiel ein anderes Kind, das mir ein Spielzeug wegnahm. Oder ein Arzt, der mir absichtlich wehtat und eine Spritze gab, von der ich als Baby nicht verstand, warum sie gut für mich sein sollte.

Nun war der Weg frei für weitere Erinnerungen, die aus meinem Unterbewusstsein nach oben stiegen. Situationen, in denen ich Dinge anderen zuliebe gemacht hatte, weil ich mir nicht getraut habe „nein“ zu sagen. Momente, wo ich mich und meine Bedürfnisse untergeordnet habe. Nicht kommuniziert habe, was ich möchte oder was mir wichtig ist. Keinen Raum einnehmen wollte. Sofort ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich mal etwas tat was ich wollte, auch wenn es jemand anders nicht so toll fand. So wie z.B. an dem Abend den Spiri-Raum besetzen…

Weinen befreit

Ich weinte und weinte und weinte. Es war unglaublich befreiend. Irgendwann wurden die Tränen weniger. Die Musik wurde sanfter, und die Breathwork Session neigte sich dem Ende zu. In mir breitete sich ein unglaublicher innerer Frieden aus.

Ich fühlte mich erschöpft, aber glücklich. Mein Herz fühlte sich so an, als wäre es auf einmal doppelt so groß. Ich hatte ein nie dagewesenes Mitgefühl und Liebe für mich selbst. Und ich war so dankbar für diese Erfahrung und die Erkenntnisse, die sie mir beschert hat.

Ich fühlte mich vollkommen frei. Lebendig. Und in Verbindung mit mir selbst, den anderen aus der Breathwork Gruppe – und allem, was ist. „Freiheit, Lebendigkeit und Verbindung durch Breathwork“. In der Einladung zur Breathwork Session hatten sie nicht zu viel versprochen.

Folgende Zeilen habe ich nach der Session in mein Journal geschrieben:

„Das war gerade mal eine spannende Erfahrung! Ich habe soeben an einer Breathwork Session (online) teilgenommen. Krass, was atmen auslösen kann! Ich bin richtig in einen Prozess reingegangen. Meine Erkenntnisse: Ich darf mir den Raum nehmen und die Grenzen setzen, die ich brauche. Ich darf / muss diese klar kommunizieren. Wenn ich es allen rechtmachen will und möchte, dass es allen gutgeht, muss ich das auch – und vor allem zuallererst einmal – für mich!“

Auszug aus meinem Journal vom 08.12.2021

Wie es mit mir, Breathwork (+ Tantra) weiterging

Du siehst: Meine erste Breathwork Erfahrung war ziemlich big. Und es war erst der Anfang!

Wenige Wochen später war ich wieder bei einer online Breathwork Session dabei. Und erlebte meinen ersten Orgasmus nur durch die Energie des Atems in meinem Körper, ohne Berührungen… (Ja, auch das ist möglich mit Breathwork. Hier schließt sich wieder der Kreis zum Tantra, bei dem es auch um Atem, Energie & Körper geht… Aber das ist wieder ein anderes Thema. Für mich kam das übrigens völlig unerwartet. Ich wusste nicht einmal, dass das eine mögliche Auswirkung von Breathwork ist. Wahrscheinlich besser so – denn seit ich es weiß, habe ich zig Mal versucht die Erfahrung zu wiederholen – leider vergeblich 😜).

Spätestens dann war es um mich geschehen 😂 Und ich wusste: Davon will ich mehr. Also von Breathwork, nicht den Orgasmen. (Gut, von denen auch, aber auch das ist ein anderes Thema 😉)

Und so kam eins zum anderen. Inzwischen habe ich bestimmt an die hundert Breathwork Sessions gemacht. Und jede davon war anders! Nicht immer hatte ich so krasse Erfahrungen wie in meiner ersten Breathwork Session. Manchmal habe ich mich danach einfach nur richtig entspannt gefühlt. Ein anderes Mal habe ich kreative Ideen für neue Angebote empfangen. Und manchmal waren die Sessions auch einfach anstrengend und es gelang mir erst ganz am Ende, wirklich loszulassen und den Kopf auszuschalten. Auch das gehört dazu.

Breathwork gibt dir nicht das, was du willst, sondern was du brauchst. Und es ist nichts, was man nur einmal macht und dann nie wieder.

Breathwork ist wie Yoga. Nach einer Session wirst du dich zwar gut fühlen – wirklich lebensverändernd ist es aber erst dann, wenn du es regelmäßig machst. Es gehört inzwischen, so wie Meditation oder Yoga, zu meinem Alltag. Ich mache es regelmäßig, mindestens alle 1-2 Wochen.

Breathwork Raum outdoor St.Veit im Pongau
Mein Breathwork „Raum“ outdoor in St. Veit im Pongau

Von der Praktizierenden zur Breathwork Lehrerin

2022 habe ich mich zur Breathwork Lehrerin ausbilden lassen, um diese Erfahrung auch anderen möglich zu machen. Es war eine intensive Ausbildung. Erstens, weil die erste Hälfte komplett der Selbsterfahrung galt und ganz viele Dinge aus meinem Unterbewusstsein nach oben geholt wurden, um aufgearbeitet zu werden. Und zweitens, weil mehr Wissen und Können dazu gehört, andere sicher durch eine Breathwork Erfahrung zu begleiten, als man meinen möge. Auch (oder ganz besonders) online.

Die Ausbildung war eine meiner besten Entscheidungen. Ich liebe es, Breathwork Sessions zu geben!

Mein Lieblingsmoment? Wenn ein:e Teilnehmer:in nach der Breathwork Session die Augenbinde abnimmt und ich in ein sprachloses Gesicht und Augen blicke, die irgendwie noch gar nicht richtig zurück im Raum sind. Es sind diese paar Sekunden, in denen mehr da ist von einer Person, als nur ihr Bewusstsein und Körper. Als wäre ihre Seele endlich voll und ganz präsent. Es ist ein inneres Leuchten, als hätte jemand in ihnen das Licht angeknipst.

In diesem Augenblick weiß ich: Diese Person hat gerade genau das erlebt, wie ich am 08.12.2021 das erste Mal. Eine Erfahrung, die ihr Leben für immer verändern wird. Auch wenn sie vielleicht selbst in diesem Moment noch gar nicht einschätzen kann, wie sehr…

Lust Breathwork auch mal auszuprobieren?

Vielleicht hat dich meine Erfahrung neugierig gemacht. Vielleicht kannst du dir das, von dem ich schreibe, auch irgendwie gar nicht vorstellen … Ich sage immer: Breathwork ist etwas, das man erleben muss, um es zu verstehen!

Ab 02. Oktober 2023 biete ich wieder eine Einweihung in Conscious Connected Breathwork an. Ein Onlineprogramm mit 7 Live-Terminen, an denen du selbst erleben kannst, wovon ich in diesem Artikel erzählt habe. Hast du Lust dabei zu sein? Alle Infos findest du hier: „Breathe, let go & flow“.

Aber Vorsicht: Es könnte dein Leben für immer verändern… 😉

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